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Rittersgrün

Lage
 
Rittersgrün erstreckt sich im Tal und an den Hängen des Pöhlwassers im oberen Erzgebirge und liegt am Fuß des höchsten Berges Sachsens, dem Fichtelberg 1215 m ü. NN. Der Ort selbst liegt in einer Höhe zwischen 550 m und 900 m ü. NN. Rittersgrün ist einer der schönsten Orte des Erzgebirges und wird oft als Bilderbuchdorf bezeichnet. Der über 8 km lange Ort und sein Streusiedlungscharakter geben ihm einen besonderen Reiz.
Durch seine geschützte Lage, der Ort ist von hohen Bergen umgeben, und seinem hervorragenden milden Klima wurde Rittersgrün in der Vergangenheit oft mit dem schweizerischen Davos verglichen.
 
 
Geschichte
 
Rittersgrün verdankt seine Entstehung dem Bergbau, fichtelgebirgische Bergleute sollen sich hier im 13. Jahrhundert angesiedelt haben.
In und um den Ort gab es nachweislich über 60 Gruben, in denen Zinn und besonders Roteisenstein abgebaut wurde. Das bekannteste Bergwerk war der "Rothe Adler". Sein Eisenstein wurde zum größten Teil in der "Marienhütte" in Zwickau weiterverarbeitet. Noch heute ist ein Stollenmundloch, der Pulverturm und das Huthaus vorhanden. Der "Obere Rothen-Adler-Stollen" wurde als Besucherbergwerk ausgebaut, ebenso der "Fuchslochstollen" im Ortsteil Ehrenzipfel.
Auf den Grundmauern des im 30-jährigen Krieg zerstörten "Escher-Hammer" wurde 1692 die ev.-luth. Kirche des Ortes errichtet. Bis zu diesem Zeitpunkt war Rittersgrün kirchlich in die Nachbargemeinde Breitenbrunn und davor wiederum in Grünstädtel eingepfarrt.
Durch den Bergbau bedingt entstanden ab dem 15. Jahrhundert im Ort Hammerwerke, in denen besonders das Eisenerz weiterverarbeitet wurde. Nach dem Niedergang des Bergbaus und des Hüttenwesens im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Holz- und Pappenindustrie. Sägewerke und Holzschleifereien bestimmten nun den wirtschaftlichen Charakter des Ortes. Als Heimarbeit wurde das Spitzenklöppeln gepflegt.
Anfang des 20. Jahrhunderts entstand eine Strumpffabrik im Ort, in der nach 1945 Kunststoffbekleidung und letztlich Kinderkonfektion hergestellt wurde.
Nach der Wende 1989 brach die Industrie im Ort fast vollständig weg, heute existiert praktisch nur noch eine Holzwarenfabrik, in der vor allem Polstermöbelgestelle hergestellt werden sowie ein Betrieb des Werkzeugbaus.
1856 schlossen sich Ober-, Unter- und Hammerrittersgrün zur Kommune Rittersgrün zusammen.
Um 1900 entwickelte sich der Fremdenverkehr im Ort, dienlich dafür war besonders der Bau einer Schmalspurstrecke von Grünstädtel nach Oberrittersgrün. Diese Bahn verkehrte von 1889 bis 1971.

Heute kann der Ort auf ein gut markiertes Wanderwegnetz verweisen. Durch den Ort verläuft der erste grenzüberschreitende Wanderweg der neuen Bundesländer, der "Anton-Günther-Weg", ein 29 Stationen umfassender Bergbau-Lehrpfad Pöhla - Rittersgrün sowie ein Rundgang in 3 Schleifen zu historischen Stätten des Ortes.
Beliebt bei den Touristen sind auch Wanderungen in die benachbarte Tschechische Republik, das problemlose Passieren der Grenze durch die in beiden Ländern geltenden Bestimmungen des "Schengener Abkommens" begünstigen dies.
Sehenswert ist das "Sächsische Schmalspurbahn-Museum Rittersgrün", welches Eisenbahn-Enthusiasten in jahrelanger Aufbauarbeit schafften, und das Technische Museum "Papiermühle Weigel".
Ein reizvolles Erlebnis ist auch der Besuch des wunderbar gelegenen Rittersgrüner Freibades in den Sommermonaten.
Im Winter bestimmt der Skilauf die sportliche Betätigung.
Gespurte Loipen bis hin zum Fichtelberg und in die Tschechische Republik garantieren ein wunderbares Skivergnügen.
Empfehlenswert ist auch der Besuch der umliegenden Tourismuszentren Schwarzenberg, Schneeberg, Annaberg-Buchholz, Oberwiesenthal bis hin zum tschechischen Karlsbad mit ihren Sehenswürdigkeiten.
Kulturelle Höhpunkte im Ort sind das alljährlich am 3. Juni-Wochenende stattfindende "Bahnhofsfest", im Monat Juli das "Bad- und Gartenfest" sowie Anfang Oktober die Pferdesportveranstaltung "Rittersgrüner Fuchsjagd". Die Zusammenarbeit der 16 Rittersgrüner Vereine bei der Organisation und Durchführung dieser Veranstaltungen gewährleistet jeweils ein gutes Gelingen. Rittersgrün hat sich zu einem ansehnlichen Urlaubs- und Erholungsort entwickelt, in dem der "Sanfte Tourismus" noch eine ungestörte Erholung garantiert.

Die Gemeinde Tellerhäuser wurde am 1. März 1994 in die Gemeinde Rittersgrün eingegliedert.

Die Gemeinde Rittersgrün mit dem Ortsteil Tellerhäuser wurde am 1. Januar 2007 in die Gemeinde Breitenbrunn eingegliedert.